07 Mrz 2006

Waldprojekt unserer Schüler gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr

Waldprojekt unserer Schüler gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr

Die fahle Morgensonne steht noch tief, doch sie kündigt einen schönen Tag an.
Es ist gerade 1 Grad über null, ein Planwagen rumpelt über einen holperigen Waldweg. Forstwirtschaftsmeister Andreas Hurtienne steuert den Schlepper, auf dem Wagen sitzen 20 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c.

Ihr Ziel: der Forsthof „Üfter Mark“.

„Richtig geil“, wird später die einhellige Meinung von Nicole Dahlhaus und allen anderen Schülern der Klasse sein. An insgesamt 8 Tagen arbeiten Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen unserer Schule zusammen mit einem Team des RVR unter Leitung vom Revierförster Herrn Beemelmans im Naturschutz.

Vielfältig sind die Einsatzbereiche, in denen Schülergruppen gemeinsam mit erfahrenen Mitarbeitern des Forsthofes und des Biologischen Waldschutzes arbeiten.

Eine Gruppe baut zusammen mit Andreas Hurtienne heute aus Lärchenholzlatten 2 mal 4 Meter große Hordengatter. Die Latten müssen vernagelt werden, was aber bei so vielen Mitarbeitern kein Problem ist.

Eine andere Gruppe baut unter Leitung von Michael Zielkowski im Wald die Hordengatter auf. Dabei wird allen klar, welchen Zweck diese Gatter haben: Sie schützen die jungen Baumpflanzen, die in den nächsten Tagen gesetzt werden, vor dem Reh- und Rotwild.

Ziel der Pflanzaktion ist es, den schon vor Jahrhunderten existierenden Mischwald wieder herzustellen. Denn jahrelange Nutzung in früheren Jahrhunderten durch die Landbevölkerung hatte den Wald vollständig zerstört.
Aufforstungen durch spätere Besitzer folgten rein kommerziellen Interessen – Stempelholz für den Bergbau- und es entstanden Monokulturen, vor allem Kiefern. Wo durch Forstarbeiten und andere natürliche Einflüsse wie Windbruch Lichtungen entstehen,werden jetzt Laubbäume nachgepflanzt.

Eine weitere Gruppe fährt mit dem Ranger Wolfgang Schröter zur Baustelle eines barrierefreien Waldlehrpfades, der auf der östlichen Seite der Üfter Mark entsteht.

Zusammen mit dem Ranger graben unsere Schülerinnen und Schüler Löcher, setzen Zaunpfähle, montieren Absperrungen. Auch hier kann der Einsatz von Hammer und Nagel -letztere waren schon mal etwas länger als gewöhnlich- erprobt werden.

Neben den vielfältigen praktischen Erfahrungen im Wald gefällt den Schülerinnen und Schülern besonders, dass sie vom Revierförster umfassend und auf eine amüsante, gut verständliche Art über die Geschichte des Waldes und die Zusammenhänge im Ökosystem Wald aufgeklärt werden.
Dies lässt nicht nur den Sinn der eigenen Arbeit klarer werden, sondern zeigt auch Perspektiven für eine weitere Entwicklung der natürlichen Umwelt auf.

 

Es gibt viele Fragen von den Schülerinnen und Schülern, die aufmerksam die Umgebung beobachtet haben. Mal geht es um Pflanzen und Tiere im Wald, mal um Brennholz, mal um das richtige Verhalten im Wald, mal um die Ursache von Waldschädigung. Und auf alle Fragen hat Herr Beemelmans eine passende Antwort.

Nach der Frühstückspause am lodernden Lagerfeuer werden die Gruppen getauscht.
Zum Schluss des Arbeitstages, heute leider schon mittags, gibt es zwar kein gegrilltes Wildschwein, obwohl einige intensiv Ausschau gehalten haben, sondern leckere Bratwürstchen, denen Forstwirtschaftsmeister auf dem Holzkohlegrill die passende Bräunung verpasst.

Einig sind sich alle, dass die Zusammenarbeit mit den Männern von Forsthof viel Spaß gemacht hat. So eine Aktion sollte man doch jede Woche einmal unternehmen.