Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

SoR/SmC ist ein Projekt für alle Schulmitglieder. Es bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten und bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln.

Der Titel ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern ist eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Courage-Schulen sagen: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule, indem wir uns bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden.

Wofür wir stehen

Wir wenden uns gegen alle Ideologien der Ungleichwertigkeit. Wir beschäftigen uns deshalb gleichermaßen mit Diskriminierungen aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung oder der sexuellen Orientierung.

Jeder kann mitmachen

Jede Schule kann dem Netzwerk beitreten, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten, verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule einzutreten, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekte und Aktionen zum Thema durchzuführen.

 

 

Bericht: Projekttage „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (31.08-01.09.2021)

von Tom Marquas, Q1

 

Das Erinnern lebendig halten

Die Gesamtschule Schermbeck veranstaltete vom 31.08.2021 bis zum 01.09.2021 im Rahmen des „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Aktionsbündnisses Projekttage zur Sensibilisierung für Themen in Bezug auf Rassismus. Die Q1 wurde dafür in vier Gruppen aufgeteilt, in die sich jede Schüler*in vorher je nach Interesse zuordnen konnte.

Eine der vier Gruppen beschäftigte sich mit dem Holocaust und der Verantwortung, die aus den Ereignissen damals für unsere heutige Gesellschaft resultiert. Um uns Schüler*innen das Thema möglichst nahe bringen zu können, lud die Schule den Verein „Zweitzeugen e.V.“ ein.

Wir verbrachten den ersten der beiden Tage mit zwei Referentinnen des Vereins und haben dabei mehr über die Zeit des „Dritten Reichs“ gelernt. Besonders spannend war dabei, dass die Referentinnen die Erzählungen von Zeitzeug*innen mit uns geteilt haben und wir somit einen besseren Zugang zum Thema bekamen. Es war eine interessante, wenn auch teilweise belastende Erfahrung, den Männern und Frauen, die die Grausamkeiten der Nazis am eigenen Leib erlebten, zuzuhören, statt es in Geschichtsbüchern zu lesen.

Die Referentinnen erzählten uns auf spannende und informative Weise von den Geschichten der Zeitzeug*innen und deren Leben nach 1945. Besonders vertraut gemacht wurden wir mit der Biographie von Rolf Abrahamson aus Marl. Wir überlegten zusammen, wie sich das Leben, vor allem die Kindheit, von jüdischen Bürger*innen von unserem Leben unterschied. Am Ende des Tages bekam jede*r ein Heft über das Schicksal einer anderen Zeitzeug*in und bereitete in Gruppen einen kurzen Vortra vor. Diese Präsentationen waren eine Vorbereitung auf den nächsten Tag.

Am zweiten Tag war es unsere Aufgabe, auf der Grundlage unseres erlangten Wissens des Vortags und weiteren Geschichten von Zeitzeug*innen selbst zu Zweitzeugen zu werden und eine eigene Präsentation für die ganze Jahrgangsstufe zu erstellen. Wir haben uns dabei an der Art und Weise orientiert, wie die Referentinnen ihre Präsentation für uns strukturierten. Meine Gruppe wählte zum Beispiel die Geschichte von Esther Bejarano. Wir achteten dabei darauf, ihr Schicksal so respektvoll und detailliert wie möglich zu erzählen.

Nachmittags präsentierten wir die verschiedenen Geschichten der Zeutzeug*innen unserem Jahrgang, damit auch unsere Mitschüler*innen zu Zweitzeug*innen wurden und Geschichten weiterzählen können. Denn wir waren uns alle einig, dass der Holocaust niemals in Vergessenheit geraten darf und uns alle immer wieder daran erinnern muss, wozu Diskriminierung und Rassismus im schlimmsten Fall führen kann. Wir, als eine Gesellschaft, haben die Verantwortung, für ein offenes und tolerantes Deutschland einzustehen, in dem sich Jede*r, unabhängig von Herkunft, Glauben, Sexualität etc. sicher und willkommen fühlen kann.